Zwangserkrankungen

Zwangserkrankungen sind ebenso wie Angststörungen und Aufmerksamkeitsdefizitstörungen häufige Zustandsbilder in unserer Gesellschaft. Schätzungsweise leiden etwa 2 % aller Menschen -also auch Kinder und Jugendliche- an Zwangserkrankungen. Häufig ist die Problematik von einem besonders ordentlichen, ritualverhafteten und reinlichkeitsliebenden Verhaltensmuster im Bereich der Persönlichkeitsgestaltung Ihres Kindes nicht gut von einer Zwangsstörung abgrenzbar. Hier können für Sie folgende Leitgedanken bzw. Hinterfragungen wesentlich sein:

1. Beschäftigt sich Ihr Kind in einer Phase seiner Entwicklung übermäßig mit der Frage Reinlichkeit, Sauberkeit, verweigert Nahrungsmittel beharrlich, weil sie „auf den falschen Teller gelegen waren“, zeigt einzelne immer wiederkehrende Sauberkeitsneigungen, die nicht im ganzen Entwicklungsstand des Kindes abgebildet werden müssen, d.h. zum Beispiel wäscht sich andauernd die Hände, hat übergroße Berührungsängste bestimmten Gegenständen gegenüber, will aber z.B. wenig oder gar nicht duschen bzw. baden etc.

2. Ihr Kind zeigt ein übergroßes Interesse an wiederkehrenden, kontrollierenden Handlungen, z.B. öffnet den Kühlschrank mehrmals und schließt ihn auf eine bestimmte Weise, um sicher zu sein, dass das Licht erlischt o.ä., kann oder will morgens das Haus nicht verlassen, bevor nicht noch einmal die schon mehrmals kontrollierten Arbeitsgeräte im Ranzen nachsortiert werden u.ä. –auch dies kann z.B. im Rahmen einer großen Unordnung im Kinderzimmer lediglich in einzelnen Sequenzen auffallen.

3. Ihr Kind beschäftigt sich häufig mit immer wiederkehrenden Gedanken, die es selbst als lästig empfindet aber nicht davon loskommen kann und berichtet Ihnen dies manchmal unter großer Angst. Häufige Themen hierbei können bei Kindern Krankheit oder Verlust von Eltern sein, der Gedanke, allein gelassen zu sein, der Gedanke, „falsche Dinge zu denken“ und damit Unheil anrichten zu können o.ä.

Sollten Sie ähnliche Berichte von Ihrem Kind haben, so stellen Sie es möglichst frühzeitig zur weiteren Abklärung einer Kinder- und Jugendpsychiaterin/einem Kinder- und Jugendpsychiater vor. Hauptsächlich auch, um eine Verfestigung auf kognitiver und Handlungsebene zu erschweren. Bei Unsicherheiten diesbezüglich werden wir Sie auch gerne vorab beraten, um die von Ihnen gesehenen Anzeichen einordnen zu können.

Hier ein Auschnitt weiterer Schwerpunkte der Praxis:

Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS/ADHS)

Angst/Panik/(Schul-)Phobie

Lese-Rechtschreibstörung / Rechenschwäche

Hochbegabung

Depressionen

Essstörungen

Tic-/Tourette Störung